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Das Nederlandse Kooikerhondje

Vom Kooikerhondje gibt es viele verschiedene Rasseportraits, gerade im Internet wird die Rasse zum Teil wenig zutreffend charakterisiert. Daher möchten wir hier ein eigenes Portrait der Rasse umreißen.

Rasseportrait

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Allgemeines

Das Kooikerhondje wird als Stöberhund zur FCI-Gruppe 8 gezählt. Es handelt sich dabei um einen sehr aktiven Arbeits- und Begleithund. Die Widerristhöhe beträgt laut Rassestandard bei Hündinnen zwischen 36 und 40 cm, bei Rüden 38 bis 42 cm, bei einem Gewicht von 8 bis 15 kg (je nach Größe). Das Fell des Kooikers ist weiß mit einer orange-braunen Zeichnung, je nach Anteil der beiden Farben nennt man diese Zeichnung Flecken/Platten oder einen Mantel. An den Ohren hat das Kooikerhondje sogenannte schwarze Ohrbellen.

Wesen

Das Kooikerhondje ist ein Arbeitshund, gemäß der Geschichte der Rasse bestand seine Aufgabe darin, dem Besitzer bei der Arbeit im Entenkooi zu helfen, Haus und Garten zu bewachen, vor Tieren und Menschen zu warnen, die den Enten gefährlich werden könnten sowie Mäuse und ähnliche Kleintiere fernzuhalten.

Entsprechend verhält sich diese Hunderasse noch heute.

Kooiker sind sensible, freundliche, liebenswerte, aufmerksame, sehr energievolle und intelligente Hunde, die nicht nur arbeiten wollen, sondern auch müssen, um ausgelastet zu sein und sich ihre Aufgaben nicht eigenständig zu suchen. Fremden Menschen und Hunden gegenüber sind sie eher skeptisch und distanziert, brauchen eine große Individualdistanz und reagieren sensibel auf Trubel und Lärm. Wenn sie sich unsicher fühlen, reagieren sie je nach Temperament des jeweiligen Hundes ausweichend oder konfrontativ.

Hunde dieser Rasse sind sehr loyal, orientieren sich stark an ihren Besitzern, sie sind glücklich, wenn sie engen Kontakt zu ihren Bezugspersonen haben.

Auslastung und Erziehung

Die Erziehung des Kooikers dauert lange, erst mit 3 oder 4 Jahren ist der Hund wirklich erwachsen und muss bis dahin liebevoll und konsequent erzogen werden, mit viel Lob und ohne Grobheiten oder Bestrafung (diese verstören das sensible Hondje). Die Entwicklung zum Familienhund erfordert eine ausführliche Sozialisierung ab dem Welpenalter und viel Training. Durch seine Feinfühligkeit und Intelligenz fällt dem Kooikerhondje sofort auf, wenn seine Erziehung mal ein wenig vernachlässigt wird und es nutzt das aus, um seine Grenzen auszutesten. 

Wenn eine gute Auslastung gewährleistet ist, ist das Kooikerhondje ein toller entspannter und ausgeglichener Hund.

Geschichte

Das Kooikerhondje ist ein Entenlockhund. In den Niederlanden sind jahrhundertelang Enten gejagt worden, dabei bieten Gewässer die idealen Standorte für sogenannte Entenkoois, in denen der Hund mit seiner fröhlichen Rute die Enten neugierig macht und sie zur Fangreuse lockt, wo sie in einem Käfig gefangen werden.

Auf vielen Bildern der alten niederländischen Meister (z.B. Jan Steen) sind Hunde abgebildet, die den heutigen Kooikerhondjes sehr ähnlich sehen.

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Als die Jagd auf Enten verboten wurde, starb die Hunderasse so gut wie aus. Im Jahr 1942 wurde durch die Bemühungen der Baronin van Hardenbroek van Ammerstol der Wiederaufbau der Rasse begonnen: im ganzen Land wurde nach Hunden gesucht, die dem Aussehen eines Kooikerhondjes entsprachen, so wurde die heutige Ursprungshündin Tommy gefunden.

Die Rasse der Kooikerhondjes ist von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) seit 1971 offiziell anerkannt. Alle seit 1943 unter der FCI gezüchteten Kooikerhondjes werden in den Niederlanden in ein Register eingetragen, das es uns Züchtern erlaubt, Zuchtentscheidungen auf der Basis der dort gesammelten Informationen zu treffen und zur Verbesserung der Hunderasse beizutragen.

Gesundheit

Da die Rasse auf wenigen Tieren wieder aufgebaut wurde, gibt es bei den Kooikern nur einen sehr kleinen Genpool, die wenigen Tiere, die es gibt, sind eng miteinander verwandt. Grundsätzlich gilt das Kooikerhondje als eine recht gesunde Rasse (was natürlich keine Garantie für den einzelnen Hund bietet). Es gibt verschiedene Erbkrankheiten, die an der Universität Utrecht in den Niederlanden ausführlich erforscht werden.

Für die Erbkrankheiten ENM,  von Willebrand  und Polymyositis gibt es Tests, die für Zuchthunde im DCK und VHNK verpflichtend sind. Träger der Krankheiten dürfen jeweils nicht miteinander verpaart werden.

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Auch Krebs, Nierenerkrankungen oder Epilepsie kommen bei Kooikern vor und können durch äußere Faktoren ausgelöst werden. In der Zucht wird auf das Vorkommen von Krankheiten in den Stammbäumen geachtet, um das Risiko der Erkrankung zu minimieren. Trotzdem gibt es leider nie eine Garantie für das jeweilige Individuum. Für vieles gibt es heute Medikamente oder Behandlungsmethoden.

Quellen: unter anderem der offizielle Rassestandard des Kooikerhondjes, die Websites des Niederländischen Kooikerhondje Vereins VHNK und des Deutschen Club für Kooikerhondje, DCK

Hinweis: Die Rechte an den im Abschnitt "Geschichte" verwendeten Bildern liegen bei den jeweiligen Besitzern und nicht bei uns.

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